Hakodate ///



Während die großen Agglomerationen um Tokio und Osaka Menschen und Aktivitäten anziehen, schrumpft aufgrund einer seit einigen Jahren zurückgehenden Gesamtbevölkerung in Japan ein Grossteil der übrigen Städte. Die Hafenstadt Hakodate, an der südlichen Küste der nordjapanischen Insel Hokkaido gelegen, ist hierfür ein typisches Beispiel.

Mit dem Rückgang von Schifffahrt und der Fischereiindustrie in den 1970er Jahren begann hier eine ökonomische Krise; durch die Einweihung eines neuen Eisenbahntunnels und einer neuen Eisenbahntrasse in 50 km Entfernung geriet der ehemalige Verkehrsknotenpunkt Ende der 1980er Jahre zudem in eine periphere Lage. Zugleich zogen zunehmend Stadtbewohner in die Vorstädte, so dass die Innenstadt fast die Hälfte ihrer Einwohner verlor, viele Gebäude wurden aufgegeben, Grundstücke liegen brach. Gleichwohl gilt Hakodate aufgrund seiner reizvollen landschaftlichen Lage und seines historischen Zentrums als eine der schönsten Städte Japans mit mehr als 5 Millionen Touristen im Jahr. Seit 1988 hat die Stadtverwaltung in die Erneuerung des historischen Zentrums investiert und über 100 Bauten saniert.

Doch aufgrund von fehlender Einwanderung, niedriger Geburtenrate und Abwanderung vor allem der Jüngeren in die großen Metropolregionen wird sich die bisherige Schrumpfung in den kommenden Jahrzehnten tendenziell verschärfen. Mehr noch sind hiervon die ländlichen Regionen Hokkaidos betroffen, in denen sich die Einwohnerschaft bereits in den vergangenen Jahrzehnten teilweise um mehr als die Hälfte verringert hat. Nicht nur der Rückgang, sondern auch die starke Alterung der Bevölkerung stellt die japanische Gesellschaft vor große Herausforderungen.




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