Beiträge ///

Die Beiträge der Ausstellung 2 gliederten sich in fünf Handlungsfelder, die ihre Entsprechung sowohl in der räumlichen Gestaltung der Ausstellung wie auch in den Kapiteln des Katalogs fanden:

1. Rückzug / De-Urbanisierung /// Dieses Kapitel stellt Formen des urbanen Rückzugs vor. Im ersten Teil werden mögliche Stadtbilder diskutiert, der zweite Teil thematisiert Prozesse des Rückzugs, Vergehens, der Verwilderung und Dematerialisierung.

"abwickeln": Technologien der Abwicklung sterbender Städte (Stiftung Bauhaus Dessau)

"anbauen": Versuch einer ökonomisch tragfähigen Nutzung eines leer stehenden Plattenbaus zur Kultivierung von Edelpilzen. (Johannes Touché, Journalist und Architekt, Berlin und die Berliner Designer-Gruppe anschlaege.de mit Axel Watzke, Christian Lagé, Steffen Schuhmann)

"liegen lassen": Leerstehende Wohnhäuser einmauern statt abreißen (LetzelFreivogel, Architekten, Halle, Peter Arlt, Soziologe, Linz, u.a.)
 "pendeln": Saison-Stadt für transnationale Pendler/Teilzeitbürger (Michael Zinganel, Künstler, Wien)

"ruralisieren": Performance, bei der eine Herde Kühe für zwei Wochen in die Innenstadt Liverpools gebracht wird und die Möglichkeiten eigeninitiativen Handelns untersucht werden. (Paul Cotter, Filmemacher, Gareth Morris, Architekt, Heidi Rustgaard, Performerin, Eike Sindlinger, Architekt, Ulrike Steven, Architektin und Susanne Thomas, Choreographin - alle London)

"suburbanisieren": Entwicklung von Unterrichtsmaterialien für Schulen sowie Vermittlungsmaterialien für die Arbeit mit Stadtteilinitiativen in Detroit, um die Menschen für die spezifischen ökonomischen und urbanistischen Zusammenhänge zwischen prosperierendem Umland und verarmter Innenstadt zu sensibilisieren; Exemplifizierung an Hand einer Analyse der Entwicklung eines Blocks über die letzten dreißig Jahre. (Interboro Urban Planning + Design: Tobias Armborst, Architekt, Daniel D'Oca, Stadtplaner, Georgeen Theodore, Architektin, Christine Williams, Stadtplanerin und das Center for Urban Pedagogy: Damon Rich, Architekt und Rosten Woo, Politikwissenschaftler, alle New York)

"typologisieren": Morphologie/Typologie von Ort und Raum (Shrink to Fit, Architekten, Berlin)

"vermarkten": Translokale Stadt Bitterfeld-Wolfen (Urbanista, Künstler, Hamburg)

"verwildern": Sensibilisierung der Wahrnehmung für den ökologischen Reichtum von Brachflächen am Beispiel der Zugvögelmigration im Raum Liverpool/Manchester. (Annalie Riches, Architektin, London, Cathy Hawley, Architektin, London und Patricia Hawley, Mikrobiologin, Norfolk)

"wachsen": Zwischenstadt Halle-Leipzig (SMAQ, Architekten, Rotterdam)


2. Umdeutung / Wiederaneignung /// Überflüssig gewordener Raum und Material werden umgedeutet, wieder angeeignet und erhalten eine andere Funktion und Bedeutung. Hierbei entsteht kulturell Neues.

"aneignen": Erzählerische und analytische Auseinandersetzung mit dem Thema Landverschenken am Beispiel der Leerräume in der Region Manchester/Liverpool. (Stefanie Bremer, Stadtplanerin, Dortmund, Dirk E. Haas, Geograf/Stadtplaner, Essen, Päivi Kataikko, Architektin, Essen, Henrik Sander, Stadtplaner, Dortmund, Andreas Schulze Bäing, Raumplaner, Liverpool und Boris Sieverts, Künstler, Köln)

"neudefinieren": Um- und Neudefinitionen des Überschusses an alten Strukturen und Materialien. Realisierung in Dessau. (Heimo Zobernig, Künstler, Wien)

"recyceln": Arbeit mit Randgruppen der Gesellschaft, mit sozial und ökonomisch Schwachen zur Initiierung ökonomischer Prozesse durch Recycling und Motivation zu Mini-Ökonomien, die von den Interessierten eigenverantwortlich betrieben werden. (Dan Peterman, Künstler, Chicago)

"unternehmen": New Entrepreneurs in der Stadtkultur (Thomas Busch, Architekt, Dessau und Bastian Lange, Sozialgeograph, Berlin)


3. Reorganisation /// Die Transformation schrumpfender Städte erfordert neue Formen gesellschaftlicher Organisation und Interaktion. Hieraus erwachsen neue Formen räumlicher Konzeption, Planung und Gestaltung.

"aufdecken": Aufeinandertreffen von verschiedenen Kulturen, unterschiedlichen politischen, ökonomischen und kulturellen Systemen und den daraus resultierenden verschiedenen Nutzungsstrategien in schrumpfenden Städten - vor allem im Leipziger Osten. (Tanja Ostojic, Künstlerin, Berlin/Belgrad)

"beschäftigen": Temporäre Work-Station für Arbeitslose (Wochenklausur, Künstler, Wien)

"ermächtigen": Welche alternativen Strategien und Formen der Selbstorganisation entwickeln Frauen, wenn Erwerbsarbeit, die gerade für ostdeutsche Frauen einen wesentlichen identitätsstiftenden Faktor darstellte, immer weniger verfügbar ist? Und welche Formen von immaterieller - und materieller - Raumproduktion lassen sich aus diesen Strategien ableiten? (Isa Rosenberger, Künstlerin, Wien)

"erobern": Erneute Sichtbarmachung von Gruppen, die bereits aus dem "erfolgreichen" erwerbstätigen Teil der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Suche entlang der Straßenbahnlinie Nr.5 von Halle Heide nach Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt. (Kristina Leko, Künstlerin, New York/Berlin/Zagreb)

"überleben": Handbuch des Überlebens in schrumpfenden Städten (Wolfgang Engler, Soziologe, Berlin)

"unterstützen": Debatte um ökonomische Wertgenerierung in schrumpfenden Städten  (Superflex, Künstler, Kopenhagen)

"verabschieden": Stadtmodelle für alte Menschen (L21, Architekten, Leipzig)


4. Regeln /// Stadtraum ist nicht mehr planbar, sondern wird durch gesellschaftliche Regelwerke geprägt. Neue Spielregeln für die städtischen Akteure führen zu einer anderen Stadtentwicklung. In räumlich begrenzten Sonderzonen experimentiert die Gesellschaft mit abweichenden Regeln.

"ausgliedern": Sonderwohlfahrts-Stadt (Jesko Fezer, Stephan Lanz und Uwe Rada, Urbanisten, Berlin); Sonderwirtschaftszonen als Exterritorien am Beispiel der unter chinesischer Verwaltung stehenden Region Halle. (Johannes Fiedler, Architekt, Graz, Jördis Tornquist, Architekt, Graz, Yueshin Lin, Grafikdesignerin, Graz, James Jolly, Ökonom, Graz und Lea Titz, Fotografin, Graz)

"eindringen/unterwandern": Subversive Strategien zur Unterwanderung des Zuwanderungsgesetzes. (Michael Engel, Architekt, Dresden, Peter Ille, Architekt, Dresden, Uta Oettel, Fotografin und Kommunikationsdesignerin, Potsdam, Ulrich Trappe, Architekt, Dresden und Brigitta Ziegenbein, Architektin, Dresden)

"planen": Schrumpfende Planungskulturen Ost (Holger Schmidt, Stadtplaner, Dessau); proaktive Planungsmethoden des Schrumpfens West (Kees Christiannse, ETH Zürich)


5. Identität / Kommunikation /// Wahrnehmung, Image und Identität prägen nicht nur unsere Vorstellung von Stadt, sondern auch die Entwicklung der Stadt selbst. Stadtplanung und Standortentwicklung widmen sich zunehmend solchen weichen mentalen Standortfaktoren.

"erinnern": Stellenwert von Geschichte und ihrer Identität stiftenden Funktion. Die Suche nach neuer Identität und die Notwendigkeit neuer Selbstentwürfe aufgrund von Brüchen in Biografien in schrumpfenden Städten. Untersuchungsort: Wismar. (Wiebke Loeper, Künstlerin, Berlin)

"Identifikationen schaffen": Suche nach verloren gegangenen Identifikationen in einst boomenden Regionen. Kritische Auseinandersetzung mit Vergangenheit und deren Effekten für die Gegenwart. (Tadej Pogacar, Künstler, Ljubljana)

"musealisieren": Kritisch-ironischer Kommentar zur Verwendung von Statistiken; an die Stelle statistischer Repräsentation tritt die Musealisierung des Individuellen. (Eva Grubbauer, Architektin, Graz, Pia Grubbauer, Biologin, Wien, Joost Meuwissen, Stadtplaner, Amsterdam/Wien, Wouter Vanstiphout, Architekturhistoriker, Rotterdam/Berlin; Mitarbeit: Martin Luce, Architekt, Hamburg und Johannes Weisser, Architekt, Rotterdam)

"repräsentieren": Untersuchung der globalen Medienpräsenz Detroits. (Ursula Faix, Architektin, Innsbruck, Kathrine Nyhus, Architektin, Oslo, Anders Melsom, Architekt, Oslo, Ethan Zuckerman, Philosoph, Cambridge)

"umschreiben": Produktion eines Films mit Leipziger BürgerInnen, der eine Dokumentation des Bestehenden und eine Inszenierung des idealen Stadtraums zeigen wird. (Anke Haarmann und Irene Bude, Künstlerinnen, Hamburg)

"veröffentlichen": Open Soap TV Staßfurt (Visomat, Künstler, Berlin)


Außerdem /// "aktivieren": Initiierung gemeinschaftlichen Engagements unter Berücksichtigung heterogener Gruppen. Motivation zu selbst(bewusster)-Artikulation und kritischer Teilhabe. (Christoph Schäfer, Künstler, Hamburg)

"politisieren": Provokation von Meinungsbildung, Beteiligung und Teilnahme an politischen Auseinandersetzungen. (Andreas Siekmann, Künstler, Berlin)




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